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Alkan: Concerto for Solo Piano - Classical Music Sheet for Advanced Pianists | Perfect for Recitals, Concerts & Piano Practice
Alkan: Concerto for Solo Piano - Classical Music Sheet for Advanced Pianists | Perfect for Recitals, Concerts & Piano Practice

Alkan: Concerto for Solo Piano - Classical Music Sheet for Advanced Pianists | Perfect for Recitals, Concerts & Piano Practice

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Reviews

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Mark Latimer ist vor allem als Jazz-Pianist bekannt, profiliert sich aber auch gerne durch die Interpretation "schwieriger" klassischer Werke. Ich kannte Ihn schon durch die sehr schwache Aufnahme von zwei Variationswerken von Max Reger, daher war meine Erwartungshaltung auch nicht besonders hoch - zu Recht, um das Fazit dieser Rezension vorweg zu nehmen.Als erstes fällt einem die eineinhalb Bookletseiten füllende Entschuldigung (genau so lang wie die Biographie!) des Interpreten über die Klangqualität auf: zusammenfassend wird gesagt, der Klang sei nicht der beste, da es sich um eine uneditierte Liveaufnahme handle und dafür wird das einmalige Erlebnis, der "Geist", eines nur Live möglichen Gefühlsausbruches eingefangen. Was ist dazu zu sagen? Die gute Nachricht zuerst: für die Klangqualität braucht man sich nicht zu entschuldigen, sie ist für eine Liveproduktion exzellent, selbst das Publikum ist kaum zu hören - ich kenne deutlich schlechter klingende Aufnahmen des Concerto. Das Problem dieser Aufnahme ist nicht der Toningenieur, sondern der Interpret. Mark Latimer ist schlicht überfordert mit Alkans Magnum Opus.Doch zuerst begeistert der Tutti-Einsatz des Allegro assai, Latimers kraftvolles Spiel überzeugt. Doch mit dem Solo-Einsatz beginnen die Fehler, zuerst die eine oder andere falsche Note, aber das steigert sich sehr schnell, spätestens ab der brillianten Thrillerpassage über das erste Thema (7'45") spielt der Interpret nur noch eine sehr grobe Approximation des Concerto,Latimer hat keinen Sinn für die Struktur des Werkes. Die feinen Nuancen und subtilen Elemente werden von der unkontrollierten Brutalität seines Spiels regelrecht überrollt, ausser mezzo-piano und donnernden forte fortissimo scheint Latimer keine Dynamikabstufungen zu kennen. Bei der "quasi tamburo" Repetitionenpassage (22'32") bekommt man schon Mitleid und fragt sich wann das endlich aufhöhrt. Das Adagio liefert eine Verschnaufpause, die Fehler reduzieren sich auf ein erträgliches Mass, es kann sich passagenweise sogar hören lassen, obwohl für meinen Geschmack zu melodramatisch interpretiert. Im finalen Allegretto alla barbaresca geht dann Latimer völlig unter: ganze Passagen komplett falscher Noten/Toncluster sind nur noch durch die Dynamik der korrekten Version zuzuordnen.Und diese schweren Mängel werden im Booklet zu rechtfertigen versucht: Sinngemäß schreibt der Interpret, das Concerto wäre so schwer, dass es unmöglich sei, alles richtig zu spielen und musikalisch zu sein, der emotionalen Ebene des Werkes gerecht zu werden. Denen, die eine korrekte Einspielung "unter dem Mikroskop betrachten wollen" empfiehlt Latimer eine seelenlose, vom Computer generierte Aufnahme (aus der gleichen Serie wie diese Aufnahme, die Aufnahme des Concerto scheint es bei Amazon.de nicht zu geben).Nun, das Concerto ist in der Tat ein sehr schweres Werk - viel zu schwer für Mark Latimer - aber es gibt durchaus talentierte Pianisten, die es schaffen, die technischen Anforderungen zu erfüllen und musikalisch solide zu interpretieren, auch live. Beispiele sind etwa die sehr gute Aufnahme von Stefan Lindgren - live and unedited. Wer Hamelin oder Jack Gibbons live gesehen hat, weiß, dass sie an guten Tagen genauso fehlerfrei wie auf CD spielen können - und das sind keine Computer, beide spielen hochemotional (wer sie live nicht erleben konnte, kann sich leicht auf Youtube überzeugen)- von neuen jungen Talenten wie Vincenzo Maltempo, Emanuele Delucchi oder Yui Morishita ganz zu schweigen. Die technische Fähigkeiten sind sogar eine zwingende Vorraussetzung, die uneingeschränkte emotionale Entfaltung des Werkes zu ermöglichen - und nicht ein Hindernis, wie es Latimer völlig verdreht darstellt.Ist diese Aufnahme also völlig unbrauchbar? Ganz klar ja: Latimer hat das Concerto nicht verstanden, nicht verinnerlicht und ist ihm in keinster Weise gewachsen. Diese Aufnahme ist eine vulgäre Zurschaustellung von Latimersvermeintlicher Virtuosität, die sich durch unkontrolliertes schnell und laut spielen auszeichnet.Wenn Sie nicht gerade Ihre Sammlung komplettieren (oder sich an der Inkompetenz des Pianisten ergötzen) wollen, würde ich zusammenfassend von dieser Aufnahme abraten. Alkans Concerto ist ein paar Nummern zu groß für Latimer, greifen Sie lieber zu der oben genannten Aufnahme von Lindgren oder zu einer guten Studioaufnahme, etwa von Hamelin oder Gibbons. Eigentlich sind alle anderen Aufnahmen besser.Booklet: das komplett englische Beiheft hat acht Seiten und enthält neben Werkbesprechung und Apologia des Interpreten noch eine Biographie und eine unkritisch enthusiastische Rezension des Konzertes (wo diese Aufnahme entstanden ist) aus dem Guardian von jemanden, der das Concerto wohl noch nie gehört hat und eigentlich nur für den dem Concerto folgenden Jazz-Teil gekommen ist.